Michas erstes Mal

Im Leben eines Mannes gibt es diesen einen Moment. Den Moment auf den man seit Kindertagen wartet. Den Mythos des Erwachsenwerdens. Der Moment mit dem man in den Kreis der „Großen“ aufgenommen wird. Jahre blickt man zurück auf diesen einen Moment, der ein Leben entscheiden will. Das erste Mal. Die Hürde zu überwinden ist nicht einfach, doch wenn es einmal geschafft ist, dann stehen einem alle Türen offen. Und heute, da war es endlich so weit. Nach Monaten des Bangens und Hoffens hatte Micha heute endlich sein erstes Mal. Endlich erzielte er seinen ersten Treffer für Dynamo Disco.

Und wie es eben so ist: Sobald es fließt, fließt es. Und so blieb es nicht nur bei einem, sondern bei zwei Treffern die Micha zum 6:1 Sieg der Dynamen beisteuerte. Aber, kommen (hehe) wir erstmal zum Anfang.

Zu Beginn gestaltete sich die Party durchaus schwierig. Den Knödelkaisern war keinerlei Fett an den Rippen anzumerken, wie der Name längst vermuten mag, und so überrannten sie uns ein ums andere Mal. Zu früh kam der Gegentreffer aus unser Sicht. 0:1 nach 10 Minuten. Und auch wenige Minuten zuvor konnten sich schon die Kaiser:innen (wohlgemerkt) mit einem Pfostentreffer ins Rampenlicht spielen. 

Es dauerte einige Minuten, bis Dynamo Disco endlich die Tanzfläche betreten konnte. Nach ungefähr 52 Ecken (spielübergreifend) gelang uns der erste Treffer. Im Fallen schoss Lenni den Ball nach Kopfball-Verlängerung von Ben (der Lange) unter die ziemlich gebogene Latte.

Wenige Minuten später dann Traum-Kombination der Dynamo-Gründer. Lenni lagert den Ball auf Ben weiter, der von der IV nach vorne stürmte als wäre Poco-Domäne-Frühlings-Liegewaren-Sale. In feinster Pep-Guardiola-Manier legte Ben den Ball auf Max zurück der den Ball per Direktabnahme! (ein Kunststück auf der Jahnwiese) in die Maschen dreschte.

Mit 2:1 ging es in die Pause. Grund zu feiern, hätte sich Rotti nicht genau mit Halbzeitpfiff das Knie verletzt. Gute Besserung ins Krankenhaus Hohenlind!

Da wir kadermäßig aus dem Vollsten schöpfen konnten, gab es zu Halbzeit einige Wechsel. Wohlgemerkt: Mit Erfolg. 

Knapp 5 Minuten dauerte es, bis Kreutzer den Ball (definitiv absichtlich) aus 30 Metern von der rechten Außenlinie in den Winkel beförderte. Ein Schuss, so stramm wie der Mann am Vorabend selbst war. Das sorgte natürlich bei den mittgereisten Fans für Ekstase. Direkt neben Kreutzer stand heute unsere Fanbase aus Berlin. Da dort an diesem Samstagnachmittag mal ausnahmsweise kein Urban-Flohmarkt stattfand, und die Schlange für Mustafas Gemüsekebab, der des Berghain glich, konnte sie sich diesen Samstag endlich mal Zeit für wahre Unterhaltung nehmen. Dynamo sorgt deutschlandweit für Extase. 

Nun kann leider nicht unerwähnt bleiben, dass sich das Highlight der Saison vermutlich kurz danach ereignete. In feinster Mario-Gomez-Manier schoss Justin den Ball aus 5 Metern übers leere Tor. Wir schieben diesen Umstand auf den Platz. Der Gegner bedankte sich fachgerecht mit „Fair Play“-Ausrufen.

Nach vergebener Chance von Justin hat unserer Leidensgenosse Micha dann endlich seinen Fluch besiegelt. Gekonnt tanzte er sich durch die knödelige Abwehr und netzte ein. Wenige Minuten später konnte Jan Puls Pulsemeier den Ball ebenfalls ins Tor bewegen. Ich hab‘ vergessen wie das Tor entstanden ist, ehrlich gesagt. Kurze Zeit später dann der Deckel, erneut von Micha. Endstand 6:1. 

Wir bedanken uns bei tollen Fans aus der Hauptstadt, einem vor allem in den ersten Minuten viel abverlangendem Gegner, Micha für seinen Doppelpack, Julian für seine „unfaire“ Leistung und Justin, dass er den Miss oft the Season jetzt schon gesetzt hat. Wir tanzen weiter, in zwei Wochen geht’s ne Liga höher im Pokal. Ole Ole Dynamo.