Markus, der Dosenöffner

Von allen Küchengeräten, die in einer gut-ausgestatteten Küche nicht fehlen dürfen, ist der Dosenöffner vielleicht das am schwierigsten zu bedienende Utensil. Es gibt kaum etwas Unangenehmeres, als unbeholfen den kleinen Hebel nach vorne und nach hinten zu drehen und nicht so richtig voran zu kommen. Wenn der Einstich nicht richtig sitzt, kann das nie was werden. Manchmal kommt es dann noch übler, und man schneidet sich beim Einstichversuch selbst – so in etwa hat sich die heutige 22. Spielminute angefühlt, als Fortuna Konzeptlos nach Freistoß und Kopfballverlängerung in Führung ging. Beim Gegentor half unserem Aushilfstormann Leon auch die geballte Torwart-Erfahrung von 20 Spielminuten nichts.

Das letzte mal als Leon im Tor stand, haben wir 6:0 gewonnen. Gegen eben jene Fortuna Konzeptlos vor knapp 3 Wochen. Spätestens mit dem 0:1 für die Fortunen, war jedoch klar, dass das Spiel heute ein anderes werden wird. In der ersten Halbzeit spielten wir nämlich nicht nur gegen gut organisierte Fortunen, sondern ebenfalls gegen die Sonne, die uns doch das ein oder andere mal am Ball vorbei treten lies. Wenn der Bademeister nicht schwimmen kann … - Hinzu kam, das krankheitsbedingt 3 Spieler kurzfristig ausfielen und mindestens die doppelte Anzahl sichtlich lädiert vom Vortag zum Spiel stieß (Unseren Mannschaftsnamen tragen wir ja nicht umsonst). Der 12. Mann waren heute nicht die Fans (wir hatten keine), sondern unsere einzige Wechselmöglichkeit.

Zum Glück konnten wir den Ball dann doch noch vor der Halbzeit ins Tor katapultieren. Max tänzelte – ähnlich grazil wie am Vorabend – durch die Abwehr. Diesmal nicht zu Technomusik, sondern zu lautem „Spiel ab“-Gebrüll seiner Mitspieler. Gut, dass er das nicht tat, einen Gegner mit dem bekannten Zidane-Roulette stehen lies und den Ball unwiderstehlich in die Mitte beförderte, wo Mo den Ball aus maximal einem Meter ins Tor drosch.

Einer taktischen Meisterleistung haben wir dann das wichtige 2:1 zu verdanken: Aus dem Pokalspiel von Fortuna von vor 3 Wochen konnten wir uns noch gut an einen schnellen Außenspieler erinnern. Und mein Gott war der schnell. Schon mal gesehen wie ein Hase vor nem Hund wegrennt? Beide Tiere hätten gegen diesen Flügelflitzer nicht den Hauch einer Chance. Und da wir keine Hyäne im Team besitzen, mussten wir Anton auf rechts stellen. Der schnellste Fuggerstädter seit Andre Hahn hatte jedoch auch seine Schwierigkeiten. Dafür rückte Markus nach links. Was sich bezahlt machte, als er in spiegelverkehrter Arjen-Robben-Manier den Ball von links auf den starken Rechten legte und aus knapp 14 Metern unwiderstehlich abschloss. Die Dose war geöffnet.

Danach ging es fix weiter. Leon steckte gut auf Max durch, welcher – gottseidank muss man sagen – nicht mehr abspielte, sondern einfach draufhämmerte. 3:1. Wenige Minuten später Legt Leon erneut vor. Diesmal allerdings mehr oder weniger unfreiwillig. Sein Abschlussversuch landete nicht im Tor, sondern nicht mal einen Meter links von ihm bei Max O. der mit dem 4:1 seinen dritten Scorerpunkt des Tages eintüten konnte. O-Ton Max O. „Ich mach hier das Spiel meines Lebens.“

Mit dem Schlusspfiff, durfte Abwehrchef Ben dann auch seinen ersten Scorerpunkt verbuchen. Das ist in der Hinsicht bewundernswert, da er vorher erfolgreich bei 14 Ecken (keine Übertreibung) die Möglichkeit hatte, seinem Namen als „Der Lange“ alle Ehre zu machen. Das tat er nicht. Dafür spielte er einen guten Steckpass auf Lenni, der zum 5:1 Endstand den Ball am Keeper vorbei schob.

Ein am Ende hoher Sieg in einem durchaus intensiven Spiel, bei dem die Fortuna alles andere als „Konzeptlos“ agierte. Wir nehmen 3 Punkte mit und wünschen dem verletzten Spieler von Fortuna gute Besserung. Die Dose wurde trotz anfänglicher Schwierigkeiten erfolgreich geöffnet. Mahlzeit!