Geerntet was gesät wurde

Als sich das Jahr 2024 an diesem Samstag-Mittag die Bloße gab, zum ersten Mal die 20 Gradmarke zu überschreiten, war ganz Köln klar: Der Sommer ist da. Und im Gepäck hat er Aperol Spritz, einen vollen Grüngürtel und perfekte Bedingungen für ein Fußballspiel. 

Nach dem fulminanten Pokalsieg gegen den amtierenden Meister der 1. Liga stand nach diesem Ausflug in höhere Gefilde wieder Ligabetrieb an. Vom Kunstrasen zurück auf die Jahnwiese. Einige Fans des 1. FC Köln, die sich parallel zu unserem Spiel auf den Weg ins Rheinenergie-Stadion machten, genossen das gute Wetter und schenkten uns ihre Aufmerksamkeit, bevor es in den Tempel ging. Auch mal guten Fußball sehen, ne? Für tolle Atmosphäre sorgteweiterhin die sich bereits im Stadion befindenden Köln-Fans mit lautstarken Gesängen. Beim Anblick dieses Gesamtkonstrukts wird wohl jede:r Fußballromantiker:inschwach. 

Nun aber zum Spiel. Der Gegner: Traktor Grüngürtel. Ein toller Name für einen Spielberichtsschreiber. Denn der liefert doch gleich den Topos für den Beitrag. Traktor…; also,Landwirtschaft! Damit lässt sich schreiben. Der moderne ‚Schriftsteller‘ weiß sich bei Schreibschwierigkeiten zu helfen und greift auf technologische Inspiration zurück. ChatGPT. Nun Aufgabe für sie als Lesende: Einige der folgenden Passage stammen aus der Feder eines Menschen aus Gewebe und Knochen, die anderen von einer technologischen Wundermaschine. Gutes Raten:

Die Jahnwiese war zwar nicht so makellos gepflegt, wie ein frisch gepflügtes Feld, jedoch bereit für die Ernte des Sieges. Und daran sollte heute auch kein Zweifel aufkommen. Nach wenigen Minuten führte eine Max-Ecke zu einem Kreutzer-Kopfballtor, das mit ikonischer Kreutzer-Jubelpose (man legt beide Arme übereinander wie ein Kreuz (das ist der Witz) und grölt dann dazu ganz laut „Kreutzer“. Ist ganz leicht, gerne mal zu Hause üben. Denn so oft wie der junge im Moment trifft, werden sich dafür noch einige Gelegenheiten bieten. 

Wenige Minuten später war es Max, der erneut eine Vorlage säte, die Justin dann am ersten Pfosten vollendete. Max also wieder mit zwei Vorlagen, wodurch er die interne Scorerliste nun sehr deutlich anführt. Deswegen waren 45 Minuten für ihn laut Selbstauskunft auch genug an diesem Tag. Feldarbeit erledigt. 

Das 3:0 war so schön anzusehen, wie die erste Narzisse die mit ihrem Blühen den Frühling einläutet. Puls nimmt eine Cons-Hereingabe fabelhaft mit dem Knie an und vollendet per Volley. Das 4:0 war dann ein Eigentor, nach dem wir den Ball nicht über die Linie bringen konnten. Aber in der Not ist der Bauer bekanntlich fliegen. Moment, das war wer anderes oder?

Nach der Pause ging es weiter mit konzentrierter Performance. Unser Torhüter Daniel, der heute wie ein wachsamer Wächter über seine Ackerfelder wirkte, hielt die gegnerischen Angriffe standhaft auf Distanz. Und wir griffen munter an. Dann war es Sören der mit einem schnellen Doppelpack vergessen macht, dass er wegen eines Friseurtermins zu spät zum Spiel kam. An der Stelle aber Lob an das Commitment von Sören: Um sich mental auf das Spiel einzustellen, saß er bereits mit Fußballschuhen beim Friseur und hat selbige dann auch nach dem Spiel noch anbehalten als er vom Spieler bei Dynamo zum Zuschauer des FC wechselte. In klassischer Sören Manier hat er sich dann nach dem zweiten Tor auch direkt ausgewechselt. Die Ernte war reif genug. 

Backi erzielte dann einen Treffer so sauber wie die Ernte an einem sonnigen Tag, während er den Ball präzise wie ein erfahrener Traktorfahrer ins Netz lenkte. (okay der ist offensichtlich). Aus seinem Fußgelenk setzte er einen strammen Schuss genau in die Ecke. Der hat mal höher gespielt. 

Die Angriffsbemühungen unserer Kapitäns Ben, der unbedingt noch einen Scorer erzielen wollte, kamen dann spätestens am Pfosten zum erliegen: Trotzdem sei ihm Lob gegönnt: Unser Kapitän war der 'Bauer' des Spielfelds, der seine Mannschaft durch 'dürre' und 'Regen' führte, um den 'goldenen' Sieg zu erreichen. Den Schlusspunkt setzte dann erneut Kreutzer, diesmal ohne Jubel. Aber man darf es hier nochmal erwähnen: „Kreutzer für Deutschland“. 

Beim Stand von 8:0 war die Kuh dann genug gemolken und unser Torhunger genug gedüngt. Als der Schiedsrichter die Partie beendete, war es unsere Mannschaft, die mit dem Sieg davonpflügte, die Früchte ihrer harten Arbeit auf dem Spielfeld erntend, während Traktor mit leeren Händen zurückblieb, um die Felder für das nächste Spiel vorzubereiten.

Wenn unser nächstes Spiel mit etwas weniger Toren ausgeht, kann ich vielleicht auch auf technische Unterstützung verzichten. Trotzdem danke an den Kollegen ChatGPT! Man sollte sich so viel wie möglich bei der KI einschleimen, falls sie doch die Herrschaft an sich reißt. Danke auch an Traktor, für ein faires Spiel bei geschwächtem Kader.  Und sorry an alle für die Wortspiele.